FAQ

Wir Studienbotschafter/innen berichten aus erster Hand von unseren Erfahrungen zum Thema Studium. Auf Hochschulmessen und Schulveranstaltungen wenden sich zahlreiche Studieninteressierte mit ganz unterschiedlichen Fragen an uns. Die häufigsten haben wir gesammelt und für Euch beantwortet.

Eure Frage ist nicht dabei oder Ihr wollt noch mehr wissen? Dann schreibt uns gerne per Mail oder ruft uns an. Wir sind gespannt!

Pascal: Dies hängt von der Art der Lehrveranstaltung ab. Es gibt z. B. sog. „Vorlesungen“, bei denen eine Dozentin/ ein Dozent einen Vortrag über ein bestimmtes Thema hält. Diese werden normalerweise in Hörsälen abgehalten, in denen schon mal mehrere hundert Personen Platz finden können. Neben den großen Vorlesungen, gibt es auch kleinere Veranstaltungen, wie z. B. Seminare, Übungen oder Tutorien. Hier wird sich in kleineren Gruppen, die i.d.R. Klassengröße besitzen, einem bestimmten Thema gewidmet. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden, weswegen hier normalerweise von euch erwartet wird, dass ihr euch aktiv am Unterricht beteiligt. Abgesehen davon kann es auch Sonderformate wie bspw. Exkursionen oder praktische Übungen geben, bei denen allerdings normalerweise die Dozentin/ der Dozent festlegt, wie viele Teilnehmer diese haben können.

Linda: Bei den schon von den anderen angeführten Formaten sind Exkursionen gerade in einem Fach wie meinem, Kunstgeschichte, ein wichtiger Bestandteil. Exkursionen können in Mainz selbst stattfinden, oder auch in Italien, Frankreich, England, etc. An der Uni gibt es viele Möglichkeiten für Lehrveranstaltungen, es kommt wirklich ganz aufs Fach an! Es gibt hier einfach unglaublich viele Formate, manche Leute mögen Vorlesungen lieber, andere kleinere Veranstaltungen.

Marc: In Seminaren und Übungen, also kleineren Lerngruppen, hat man in der Regel Anwesenheitspflicht. Seine Anwesenheit bestätigt man durch das Unterschreiben auf der Liste, die während der Kurszeit durch die Reihen geht. In Vorlesungen besteht dagegen meistens keine Anwesenheitspflicht; in Französisch hatte ich aber auch schon eine Vorlesung, die die regelmäßige Anwesenheit verlangt hat.

 

Louisa: Alle meine Lehrveranstaltungen bis auf die Vorlesungen sind verpflichtend. „Anwesenheitspflicht“ bedeutet aber nicht nur, da zu sein, sondern auch aktiv mitzumachen. Man muss also zum Beispiel eine Präsentation halten, ein bestimmtes Thema für die nächste Stunde vorbereiten, Leseberichte anfertigen oder auch einfach seine Hausaufgaben erledigen.  Wichtig ist, nicht mehr als zweimal zu fehlen, da man sonst den Kurs wiederholen muss.

Jenny: Man bekommt zwar keinen Stundenplan in dem Sinne, aber es  gibt für jedes Fach einen Studienverlaufsplan, der beinhaltet, welches Modul mit den jeweiligen Veranstaltungen in welchem Semester angesetzt ist. Daraus kann man aber verhältnismäßig selbstbestimmt auswählen, wann man was macht, solange die Module nicht aufeinander aufbauen. Allerdings muss man die Veranstaltungen sich selbst zusammenstellen und auch selbst belegen.

Marc: Den Stundenplan muss man sich vor jedem Semester selbst zusammenstellen und ich mache das sogar ziemlich gerne. So kommt Freitags um 8.00 Uhr bei mir nichts in die Tüte, weil die Donnerstagabende oft mit Programm versehen sind. Ansonsten versuche ich, meinen Stundenplan ziemlich kompakt zu halten und auch einige Veranstaltungen mit meinen Freund*innen zusammen zu belegen. Das glückt häufig, weil bei mir ein Kurs fast immer zu verschiedenen Uhrzeiten angeboten wird. Ich erinnere mich, dass es in meinem ersten Semester 22 Auswahlmöglichkeiten für einen Kurs gab. Diejenigen, die da erst einmal staunend erstarren, können zu Beginn des Studiums Hilfsangebote zur Erstellung ihres Stundenplans nutzen. Grundsätzlich wird einem als Ersti viel Unterstützung angeboten, gerade was den Stundenplan angeht, haben die Fachschaft oder die Studienfachberatung ein offenes Ohr.

Pascal: Da man die Kurse, die man besuchen möchte, selbst wählen kann, ist es schwierig genau festzulegen, wie viele Stunden Lehrveranstaltungen man in jedem Semester hat. Um sich zu orientieren, bietet jeder Studiengang einen sog. „Studienverlaufsplan“ zur Übersicht an. Hierbei handelt es sich um einen beispielhaften Studienplan, der zeigt, was man jedes Semester belegen kann, um das Studium in der Regelstudienzeit abzuschließen.

Linda: Wenn man sich seinen Stundenplan zusammenstellt, sollte man immer beachten, dass die Stunden bei denen man aktiv Veranstaltungen besucht nicht die einzige Zeit ist, die man in das Studieren reinsteckt. Auf Veranstaltungen folgen oft auch Vor- und Nachbereitung, was genauso Zeit einnimmt. Also nicht mehr rein packen als geht!.

Jenny: Unterschiedlich. Oft geben einem die Dozenten Aufgaben zur Vorbereitung. Diese sind vorteilhaft, aber keine Pflicht. Es gibt aber durchaus auch mal Aufgaben, die man dem Dozenten bis zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeben muss (zum Beispiel, um die aktive Teilnahme an einer Veranstaltung zu erlangen).

 

Louisa: Das kommt auf die Lehrveranstaltung an, aber bei den wenigsten muss man jede Woche etwas abgeben. Bei Vorlesungen muss man, wenn überhaupt, im ganzen Semester höchstens so um die drei Aufgaben einreichen um zu zeigen, dass man weiß, worum es geht. Bei Übungen kann es schon sein, dass man jede Woche Aufgaben bearbeiten, aber in der Regel nicht abgeben muss. Es wird zwar nicht wie in der Schule kontrolliert, aber die Hausaufgaben zu machen ist trotzdem sinnvoll, denn damit wird euch die Klausur am Ende vermutlich leichter fallen und ihr könnt wirklich etwas dabei lernen.

Marc: Das kommt auf den eigenen Lerntyp an, aber zwei Tage vor der Prüfung werden in den meisten Fällen nicht zum Bestehen reichen. In meinen Fächern konzentrieren sich zudem die Klausuren alle in einer Woche, da ist frühzeitiges Lernen und vor allem strukturiertes Lernen während der Vorlesungszeit unumgänglich. Ich bekomme es inzwischen ziemlich gut geregelt, die Kurse wöchentlich - oder zumindest regelmäßig - nachzuarbeiten, was meinem Gemüt in der Klausurenphase dann sehr zugute kommt.

Linda: Wie viele Tage vorher und wie man lernt ist individuell abhängig von einem selbst. Manche Leute kommen mit einigen Prüfungsformaten besser zurecht und mit anderen schlechter. Grundsätzlich muss man sich an der Uni selbst einteilen, dies gilt auch für Prüfungen. Ich z.B. lerne für Multiple-Choice Klausuren immer mehr als für Frage-Antwort Klausuren, da diese mir nicht so liegen und ich mich daher besser vorbereiten muss.


Pascal: Prüfungsleistungen können auf unterschiedlichen Wegen erbracht werden. Diese umfassen z. B.:

1. Schriftliche Klausuren: Diese Klausuren kennt man schon aus der Schule. An der Uni ist es aber normalerweise nicht so, dass eine Klausur mehrere Stunden dauert, wie z.B. die Abi-Prüfungen in Leistungskursen. Dies ist natürlich auch von Fach zu Fach unterschiedlich. Außerdem nimmt die Reproduktion einen größeren Teil als in der Schule ein, dafür ist der Lernstoff aber wesentlich mehr.

2. E-Klausuren. Dies ist eine Abwandlung der schriftlichen Klausur. Dieses Format lässt sich am ehesten mit der theoretischen Fahrprüfung in der Fahrschule vergleichen.

3. Mündliche Prüfungen: Diese kennt man vielleicht so ähnlich auch schon aus mündlichen Abiturprüfungen.

4. Hausarbeiten/Protokolle: Bei einer Hausarbeit versucht man, ein Thema anhand einer spezifischen Fragestellung zu untersuchen, was mit Hilfe von Quellen passiert. Eine solche Arbeit wird dann bis zu einem, mit dem Dozenten abgesprochenen Abgabetermin eingereicht. Wie genau man so etwas macht, wird einem aber in Übersichtsdokumenten der jeweiligen Fächer erklärt und in Form von Tutorien beigebracht, d.h. man wird hier nicht beim ersten Versuch ins kalte Wasser geworfen.

Jenny: Generell kann man alles machen 😀 Die Uni bietet allerdings viele Aktivitäten an. Dabei ist es aber nicht immer die Uni selbst, sondern auch die einzelnen Fachschaften, der Asta oder die Fakultäten. Inhaltlich ist das Angebot sehr breit gefächert. Von Unisport, über Sprachkurse, Stammtische, eigenes Kino in der Muschel, bis hin zu (legendären) Partys. Bis auf ein paar Ausnahmen, ist das meiste davon für dich als Studierender sogar kostenlos (bzw. in deinem Semesterbeitrag enthalten). Und sollten doch mal Kosten anfallen, sind diese meist sehr moderat. Außerhalb des Uniangebots kann man mit dem Semesterticket auch die nähere Umgebung erkunden.

Louisa: Von Unterwasserrugby bis Bogenschießen sicher irgendeinen Sport nach eurem Geschmack. Außerdem gibt es kostenlose Sprachkurse, in denen ihr innerhalb eines Semesters eine neue Sprache lernen könnt. Viele Sprachen könnt ihr dann auch im Sprachcafé mit Muttersprachlern üben, das ist eine Veranstaltung, die einmal pro Woche auf dem Campus stattfindet. Ansonsten gibt es auch noch die Hochschulpolitik, einen Debattierclub,…Jeder kann fündig werden!

Linda: Man kann sein Studium auf viele Arten finanzieren. Neben eventueller Unterstützung von den Eltern kann man arbeiten gehen, Wohngeld oder BAföG beantragen. Die Option des nebenbei Arbeitens kann ich sehr empfehlen, da man schon Eindrücke sammeln kann und es auch viele persönliche Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Außerdem macht es manchmal auch einfach Spaß, sich außerhalb seines Studiums und seiner Freizeit noch mit anderen Dingen zu beschäftigen!

Marc: Dadurch, dass man seinen Stundenplan selbst gestalten kann, lässt sich auch ein Nebenjob studienbegleitend ausüben. Eine finanzielle Unterstützung erhält man unter bestimmten Voraussetzungen beim BAföG-Amt. Besonders Talentierte können sich auch um eine finanzielle Förderung durch ein Stipendium bewerben. Wichtig ist, dass an der Universität Mainz keine Studiengebühren erhoben werden. Es wird nur ein Semesterbeitrag verlangt, dessen größter Anteil die kostenlose Nutzung des ÖPNVs in Mainz, Wiesbaden, Frankfurt sowie Teilen Hessens und Rheinland-Pfalz abdeckt.

Pascal: „Semesterferien“ ist ein Begriff, der eigentlich eher universitätsintern für den zweiten Teil des Semesters verwendet wird. Eigentlich heißt diese Phase „vorlesungsfreie Zeit“. In dieser Zeit finden zwar keine Lehrveranstaltungen statt, aber dennoch können/ müssen weitere Leistungen erbracht werden. In der „vorlesungsfreien Zeit“ können Klausurtermine liegen oder es werden Hausarbeiten verfasst. Manchmal kann es auch sein, dass längere Exkursionen stattfinden. In meinem Studienfach, der Ägyptologie, führten solche Exkursionen bspw. nach Kairo, Turin oder Moskau und St. Petersburg.

Wenn Praktika im Studium verlangt sind, können diese in der vorlesungsfreien Zeit gemacht werden. Genauso wie man Veranstaltungen explizit anmelden muss, um an ihnen teilnehmen zu können, muss man auch Prüfungen (Klausuren, Hausarbeiten etc.) oder Exkursionen anmelden. Das bedeutet aber auch, dass die Entscheidung, ob man dies tun möchte jedem selbst überlassen ist.

Louisa: Nein, man hat nicht einfach frei. Nach Ende der Lehrveranstaltungen werden Klausuren und Hausarbeiten geschrieben, man muss also viel Lernen und Recherchieren. Es bleibt auch Zeit für Praktika, von denen Lehramtsstudierende im Bachelor drei von jeweils dreiwöchiger Dauer absolvieren. Man kann die vorlesungsfreie Zeit aber auch gut zum Arbeiten und Reisen nutzen, denn es bleibt meistens mindestens ein Monat am Ende übrig, in dem man nichts (mehr) zu tun hat.

Jenny: „Das sind keine Semesterferien, das ist vorlesungsfreie Zeit!“. Diesen Satz werdet ihr vermutlich von dem ein oder anderen Dozenten noch hören. Denn die Zeit in den Semesterferien wird nicht nur zum Klausuren schreiben, sondern z.B. auch für Praktika, Hausarbeiten, Exkursionen oder Blockveranstaltungen genutzt. Allerdings sollte man auch Zeit für Entspannung finden 😉.