Germanistik (M.A.)

Das Wichtigste auf einen Blick:

Abschluss:

Master of Arts (M.A.)

Regelstudienzeit:

4 Semester

Studienbeginn:

Winter- und Sommersemester

Zulassungsbedingungen:

zulassungsfrei

Bewerbung:

über den Studierendenservice der JGU

zum Bewerbungsverfahren

Bewerber/innen mit ausländischen Zeugnissen:Unterrichtssprache: Deutsch
Erforderlicher Sprachnachweis: DSH-2

Bewerbungsfrist:

Wintersemester: 01.04. - 01.09

Sommersemester: 01.10. - 01.03.

vorausgehende Bachelor:

Germanistik (B.A.)

Germanistik / Allemand (B.A.)

Homepage:

Deutsches Institut

Fachbereich:

Fachbereich 05 - Philosophie und Philologie

Prüfungsordnung:

Die Prüfungsordnung regelt die Anforderungen, Verfahren und Bewertung der Modulprüfungen und Abschlussmodulprüfungen.

Akkreditierung:

Die Akkreditierung stellt in Rheinland-Pfalz die Voraussetzung zur Einrichtung und Weiterführung von Studiengängen dar.

Gegenstand

Der Masterstudiengang Germanistik an der JGU Mainz vermittelt eine vertiefte historische und systematische Ausbildung in der Literatur- wie auch in der Sprachwissenschaft des Deutschen. Im Zentrum steht dabei eine stärker forschungsorientierte Perspektive, die auch genügend Raum für die Entwicklung eigenständiger kreativer Projekte bietet. Es werden darüber hinaus Methoden vermittelt, die dazu befähigen, komplexe Sachverhalte zu erfassen, kritisch zu untersuchen und wissenschaftliche Ergebnisse überzeugend zu formulieren und zu präsentieren. Dadurch öffnen sich auch Wege zu einer Berufstätigkeit über die germanistische Forschung hinaus (siehe auch: „Berufsfelder“ für Germanisten).
Der Studiengang M.A. Germanistik kann entweder mit dem Schwerpunkt Germanistische Literaturwissenschaft oder Germanistische Sprachwissenschaft studiert werden.

1. Schwerpunkt Germanistische Literaturwissenschaft

Im M.A.-Studium werden Texte aus allen Epochen der Literaturgeschichte interpretatorisch erschlossen, in ihrer Wechselwirkung mit anderen Medien sowie unter dem Gesichtspunkt der Traditionsbildung und der Traditionsbrüche untersucht.

In der Älteren Deutschen Literatur liegt der Fokus auf der Untersuchung der philologischen, sozial-, kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Aspekte der Literatur des Mittelalters. In Forschung und Lehre wird ein breitgefächertes Spektrum erschlossen: Lyrik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, höfische Epik (auch unter kontrastivem Aspekt), historische Narratologie und Poetik, Text und Bild, historische Semantik, historische Kulturwissenschaften und Mittelalterrezeption. Mitarbeiter der Abteilung für Ältere Deutsche Literatur sind zudem maßgeblich an der Erarbeitung des neuen Mittelhochdeutschen Wörterbuchs beteiligt.

Der Fachteil Neuere Deutsche Literatur adressiert Studierende, die gerne forschungsorientiert lesen. Er befasst sich mit der Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart und analysiert literarische Texte in ihren kulturellen und medialen Kontexten. Dabei interessiert er sich für literaturgeschichtliche Entwicklungen, für (editions)philologische Fragestellungen, für die Spezifik unterschiedlicher Gattungen sowie für die Auseinandersetzung mit literatur- und kulturtheoretischen Ansätzen. Ziel ist es, historisch und theoretisch fundierte Kompetenzen zum Verstehen insbesondere von literarischen Texten, aber auch von Filmen und anderen Medien zu vermitteln. Am Deutschen Institut der JGU wird z.B. an Ausgaben von Friedrich Schlegel und Heinrich Mann gearbeitet, die Wedekind-Forschungsstelle ist hier angesiedelt und die Mainzer Poetikdozentur findet hier in Kooperation mit der Mainzer Akademie der Wissenschaften statt. Außerdem ist am Deutschen Institut die Arbeitsstelle für literarische Filmpraxis verankert, die den Erwerb medienpraktischer Fertigkeiten ermöglicht, indem sie einen eigenen Schnitt-, Produktions- und Sichtplatz sowie ein umfangreiches Film- und Medienarchiv zu Literaturverfilmungen bereitstellt.

Neben den literaturwissenschaftlichen Schwerpunktmodulen werden auch sprachwissenschaftliche Ergänzungsmodule belegt, so dass das Fach Germanistik in seiner ganzen Breite studiert wird.

2. Schwerpunkt Germanistische Sprachwissenschaft

Der Studiengang vermittelt ein vertieftes Verständnis für die Sprachstruktur des Deutschen und ihre Diachronie. Es werden dabei theoretische Diskurse und empirische Fragestellungen verbunden sowie kontrastive und typologische Fragestellungen einbezogen. Durch das Angebot von Wahlpflichtveranstaltungen können die Studierenden eigene Schwerpunkte setzen. Raum für die Diskussion eigener Forschungsprojekte bietet (neben den Lehrveranstaltungen und der Mitarbeit in Forschungsgruppen) ein regelmäßig stattfindendes Kolloquium Germanistische Linguistik.

Die Historische Sprachwissenschaft untersucht die gesamte Entwicklung der deutschen Sprache von ihren ersten Belegen bis zur Gegenwart, oft im Vergleich mit anderen germanischen Sprachen. Mainzer Forschungsschwerpunkte bilden der Wandel von Flexions- und Wortbildungsmustern, Eigennamen und ihre diachrone Entwicklung sowie die Aufbereitung sprachhistorischer Erkenntnisse für die Schule und die breite Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt von Forschung und Lehre stehen dabei Warum-Fragen: Sprachwandelphänomene sollen nicht nur beschrieben, sondern erklärt und verstanden sowie theoretisch fundiert werden. Ein Langzeitprojekt der Mainzer Historischen Linguistik ist z.B. das „Digitale Familiennamenwörterbuch Deutschlands“, das in Kooperation mit der Mainzer Akademie der Wissenschaften entsteht.

Die Mainzer Deskriptive Sprachwissenschaft erforscht neben den traditionellen Kernbereichen der germanistischen Sprachwissenschaft (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik) auch das Schriftsystem (Graphematik), dessen Normierung (Orthografie) und Erwerb. Einer der Mainzer Schwerpunkte liegt im Bereich einer kognitiv orientierten Sprachwissenschaft, die untersucht, was die menschliche Sprachfähigkeit ausmacht. Ein besonderes Interesse gilt hier der Pragmatik und ihren Schnittstellen zur Syntax, Morphologie und Phonologie. Aktuellere Untersuchungen befassen sich mit den Themen Lügen/Abwertung/Hassrede und dem kindlichen Erst- und Zweitspracherwerb.

Neben den sprachwissenschaftlichen Schwerpunktmodulen werden auch literaturwissenschaftliche Ergänzungsmodule belegt, so dass das Fach Germanistik in seiner ganzen Breite studiert wird.

Studienaufbau

1. Studienjahr: Basis- und Aufbaumodule

2. Studienjahr: Vertiefungs- und Forschungsmodule

Der Mainzer Germanistik-Master wird als vollgermanistischer Master mit Schwerpunktbildung in Literatur- bzw. Sprachwissenschaft angeboten: Sieben der zehn Module sind jeweils dem Schwerpunkt gewidmet; ein Modul ist dabei dem Studium Generale vorbehalten. Darüber hinaus sind drei Ergänzungsmodule im jeweils anderen Fachteil zu belegen.

Zugangsvoraussetzungen

Nachweis eines Bachelorabschlusses im Fach Germanistik oder eines gleichwertigen Studienabschlusses an einer Hochschule in Deutschland oder im Ausland einschließlich Nachweis über erfolgreich absolvierte Lehrveranstaltungen im Umfang von mindestens 72 Leistungspunkten aus dem Bereich Germanistik. Wenn bis zur Bewerbungsfrist Nachweise im Umfang von mindestens 40 LP, jedoch weniger als 72 Leistungspunkten nachgewiesen werden, kann eine Zulassung unter der Bedingung erfolgen, dass die erforderlichen Nachweise bis zum Ablauf des ersten Studienjahres nachträglich erworben werden. Wird der Nachweis nicht innerhalb der genannten Frist gegenüber dem Prüfungsausschuss geführt, ist eine Fortführung des Studiums nicht mehr möglich. Die Immatrikulation wird ohne weitere Mitteilung aufgehoben.

Vorausgesetzt werden ausreichende Kenntnisse der englischen Sprache. Zusätzlich müssen die Studierenden entweder über ausreichende aktive und passive Kenntnisse einer weiteren modernen Fremdsprache verfügen, die zur Lektüre von Fachliteratur befähigen, oder über ausreichende Lateinkenntnisse.

Wichtig: Bitte reichen Sie mit den Bewerbungsunterlagen diesen Zusatzbogen (PDF) ein.

Bei Studienbewerberinnen oder Studienbewerbern, die weder ihre Hochschulzugangsberechtigung an einer deutschsprachigen Einrichtung noch einen Abschluss in einem deutschsprachigen Studiengang erworben haben, ist der Nachweis von Deutschkenntnissen auf dem Niveau der „Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber (DSH)“ erforderlich.

Auswahlverfahren

Der Studiengang ist zulassungsfrei: Sie erhalten einen Studienplatz, wenn Sie sich frist- und formgerecht bewerben und die Zugangsvoraussetzungen erfüllen. Bitte beachten Sie auch die Hinweise bei einer Bewerbung noch vor Abschluss des Bachelorstudiengangs.

Auslandsstudium

Vielfältige Austauschmöglichkeiten (z.B. über das Erasmus-Programm der JGU) eröffnen den Studierenden eine internationale Perspektive.

Ein Auslandsstudium umfasst in der Regel ein Semester oder ein ganzes Studienjahr. Der Aufenthalt an einer ausländischen Hochschule kann individuell organisiert werden oder im Rahmen von organisierten Bildungsprogrammen erfolgen. Neben einem selbstfinanzierten Aufenthalt ist die Förderung durch Auslands-Bafög oder Stipendien möglich. Weiterführende Informationen dazu finden Sie auf unseren Seiten zu Auslandsaufenthalten.

Im Rahmen eines integrierten binationalen Studiums an den Universitäten Mainz und Dijon kann zudem ein Doppelabschluss erworben werden (siehe https://www.dijon.uni-mainz.de/master-of-arts-master-recherche/).

Ebenfalls möglich ist ein binationales Studium im internationalen Doppelmaster Mainz-Mailand (MAI2) (neues Angebot ab dem Wintersemester 2022/2023, vorbehaltlich der Zustimmung aller zuständigen Gremien). Studienbeginn ist hierbei in Mailand.

Praktika

Im Mainzer M.A.-Studium der Germanistik ist kein Pflichtpraktikum vorgeschrieben. Es wird jedoch dringend empfohlen, eigenverantwortlich Praktika zu absolvieren. Sie bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen Universität und Beruf und helfen sowohl bei der Berufs- als auch bei der Studienplanung. Die Studierenden lernen mögliche Berufsfelder kennen, wenden im Studium erworbenes Wissen praktisch an und können während des Praktikums feststellen, ob der Arbeitsalltag ihren Interessen und beruflichen Vorstellungen entspricht. Praktika vermitteln zudem wichtige Zusatzqualifikationen, erste Berufserfahrungen und Kontakte zu potentiellen späteren Arbeitgebern.

Allgemeine Informationen zu Praktika finden Sie im Portal des Career Service. Dieser unterstützt Sie außerdem bei der Berufsorientierung sowie beim Übergang vom Studium in den Beruf durch sein Beratungs- und Veranstaltungsangebot.

Information | Beratung | Orientierung

Beratung zur Studienwahl, Bewerbung, etc. erhalten Sie bei der Zentralen Studienberatung.

Für fachspezifische Informationen und Beratung zur Studienplanung und Anerkennungen im Fach, wenden Sie sich an die Studienfachberatung.

Die Studienbüros sind organisatorische Einheiten innerhalb der Fachbereiche, die für die studienbezogene Verwaltung in den einzelnen Fächern zuständig sind. Sie sind damit Ihre erste Anlaufstellen bei organisatorischen Fragen zur Stundenplangestaltung (Lehrveranstaltungsmanagement) oder zur Anmeldung für Prüfungen in den Bachelor-/Master-Studiengängen (Prüfungsmanagement).

Informationen aus studentischer Sicht vermitteln die Fachschaften.

Berufsfelder

Die Tätigkeitsfelder von Germanist/innen sind ausgesprochen individuell und vielfältig. Zu den typischen Berufsfeldern von Germanist/innen gehören Tätigkeiten im Journalismus, in der Öffentlichkeitsarbeit, im Verlagswesen, in Film- und Fernsehproduktion, beim Rundfunk, in Literaturhäusern, Kulturämtern und ähnlichen Institutionen, in Wissenschaftsverwaltung und management, in der Erwachsenenbildung, im Personal- oder Kommunikationsbereich privater Unternehmen oder Dienstleistungen wie Informationsrecherche und -dokumentation, Texterstellung sowie die Entwicklung von Ausstellungs- und Veranstaltungskonzepten. Zudem ist auch eine Weiterqualifikation im Bereich der Wissenschaft (Promotion) möglich.

Datenbank mit aktuellen Informationen zu Tätigkeitsfeldern: www.berufenet.arbeitsagentur.de