Das Wichtigste auf einen Blick: | |
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Abschluss: | |
Regelstudienzeit: | 4 Semester |
Studienbeginn: | Winter- und Sommersemester |
Zulassungsbedingungen: | zulassungsfrei |
Bewerbung: | über den Studierendenservice der JGU |
Bewerber/innen mit ausländischen Zeugnissen: | Unterrichtssprache: Deutsch Erforderlicher Sprachnachweis: DSH-2 |
Bewerbungsfrist: | Wintersemester: 01.04. - 01.09. Sommersemester: 01.10. - 01.03. |
vorausgehende Bachelor: | |
Homepage: | Instituts für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft |
Fachbereich: | |
Prüfungsordnung: | Die Prüfungsordnung regelt die Anforderungen, Verfahren und Bewertung der Modulprüfungen und Abschlussmodulprüfungen. |
Akkreditierung: | Die Akkreditierung stellt in Rheinland-Pfalz die Voraussetzung zur Einrichtung und Weiterführung von Studiengängen dar. |
Gegenstand
Zentrales Arbeitsfeld der Kulturanthropologie/Volkskunde (andernorts auch als Volkskunde, Europäische Ethnologie, Empirische Kulturwissenschaft oder Populäre Kulturen bezeichnet) ist die Analyse kultureller Phänomene und Prozesse in ihren sozialen, geschlechtsspezifischen, lokalen, regionalen und zeitlichen Bezügen. Ein Kulturbegriff „im weitesten ethnographischen Sinne“ (E. B. Tylor) dient dabei als Ausgangspunkt der Forschungen. Im kontrastiven Vergleich zwischen „Eigenem“ und „Fremdem“ geht es vor allem darum, kulturelle Ordnungssysteme des Alltags in Vergangenheit und Gegenwart zu verstehen. Wie Menschen ihr Zusammenleben gestalten, welche Bilder sie von sich und ihrer Umwelt entwerfen, sind zentrale Gegenstände des Faches. Da sich diese Fragen auf die Lebenswelten von Menschen in eher komplexen Gesellschaften konzentrieren, kommt den für diese sozialen Milieus typischen Kommunikations- und Vermittlungsprozessen eine besondere Bedeutung zu.
Der Masterstudiengang an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität baut auf einem forschungsorientierten Konzept auf. Ziel dieses Studienangebotes ist es, an die spezifischen Inhalte des Mainzer B.A.-Studiengangs „Kulturanthropologie/Volkskunde“ im integrierten Studienbereich „Kultur Theater Film“ anzuknüpfen und eine intensive Ausbildung im Sinne einer historischen und gegenwartsbezogenen Alltagskulturforschung auf vergleichender Grundlage zu gewährleisten. Kernstück des Masterstudiengangs ist die Durchführung angeleiteter Studienprojekte, die nach dem Grundsatz des forschenden Lernens bzw. Lehrens konzipiert sind. Sie garantieren den Studierenden die Anwendung relevanter Forschungspraktiken und bieten zudem die Möglichkeit, schon während des Studiums Beziehungen zu späteren beruflichen Tätigkeitsfeldern aufzubauen sowie eine erfolgsorientierte wissenschaftliche Teamarbeit einzuüben.
Studienaufbau
Der Mainzer Masterstudiengang Kulturanthropologie/Volkskunde ist als konsekutives Studienangebot zu verstehen. Während der B.A.-Studiengang eine breitgefächerte kultur- und medienwissenschaftliche Grundausbildung garantiert, bietet das Masterprogramm eine fachwissenschaftliche Spezialisierung, bei der gleichwohl das interdisziplinäre Arbeiten und Studieren beibehalten werden.
Modul 01 intensiviert auf fortgeschrittenem Niveau den Blick auf aktuelle und historisch einschlägige Wissenschaftsdebatten zur Theorie und Methodologie der Kulturwissenschaften. Der Fokus von Modul 02 liegt auf den grundlegenden Begriffen des Faches in ihrer historischen Entwicklung und ermöglicht, diese in den gegenwärtigen Semantiken zu diskutieren und kritisch zu analysieren.
Innerhalb der Wahlpflichtmodule 03a oder 03b besteht die Möglichkeit, Vorlesungen in Nachbardisziplinen und/oder ein interdisziplinares Seminar aus dem Studienbereich Kultur Theater Film gemeinsam mit Masterstudierenden der anderen Fächer des Instituts zu besuchen. Die Auswahl der Vorlesungen(en) erfolgt aus einem Veranstaltungspool, der die Amerikanistik, Ethnologie, Filmwissenschaft, Germanistik, Geschichtswissenschaften, Theaterwissenschaft oder Erziehungswissenschaft umfasst.
Im Mittelpunkt des 2. und 3. Semesters (Module 04 und 07) steht die Realisierung des Studienprojektes, welches von der ersten Idee bis hin zur abschließenden Pressemitteilung unter berufspraktischen Bedingungen durchgeführt werden soll. In den dazugehörigen Lehrveranstaltungen werden die Inhalte des Projektes erarbeitet und diskutiert, die einzubringenden Theorien und Methoden erprobt und schließlich die Realisierung des Unterfangens begleitet.
Da jedes Projekt entweder stärker historisch oder mehr auf die Gegenwart hin ausgerichtet ist, garantiert daneben das Modul 05 eine praktische Einführung in die durch das zentrale Studienprojekt zurückgestellten Arbeitsfelder Theorien und Methoden. Alle Studierenden, insbesondere jene aus benachbarten grundständigen Fachzusammenhängen, werden folglich sowohl mit den Theorien und Methoden einer historischen Arbeitsweise als auch mit denen der empirischen Kulturwissenschaft tiefergehend vertraut gemacht.
Die Module 06 und 08 ergänzen die bisherigen Inhalte durch eine fachspezifische Perspektivierung zentraler Fragestellungen der Medien- und Kulturwissenschaften sowie durch die Möglichkeit, didaktische Erfahrung im Rahmen einer Lehrübung, die im B.A. stattfindet, zu sammeln. Auch an dieser Stelle können Masterstudierende mit Hintergründen aus anderen Fachkontexten weiteren Einblick in die Spezifik des Mainzer Studienprogramms erlangen.
Idealerweise gewinnen die Masterstudierenden im Laufe ihrer Projektarbeit und durch die Beschäftigung mit ganz unterschiedlichen Fragestellungen in den zuletzt genannten Modulen Anregungen für ihre Abschlussarbeit, die im 4. Semester anzufertigen ist. Insgesamt gliedert sich das zweijährige Studium in vier Semester, die neun Module umfassen:
1. Semester
Modul 01: Alltagskulturelle Forschungsperspektiven I
Modul 02: Forschungsorientiertes Vertiefungsmodul I
Modul 03: Theoretische und methodische Ansätze aus Nachbardisziplinen
2. Semester
Modul 04: Forschendes Lernen I (Großes Projekt I)I
Modul 05: : Empirische Übungen in historischen oder rezenten Untersuchungsfeldern (Kleines Projekt)
Modul 06: Forschungsorientiertes Vertiefungsmodul II
3. Semester
Modul 06: Forschungsorientiertes Vertiefungsmodul II
Modul 07: Forschendes Lernen II (Großes Projekt II)
Modul 08: Forschungsorientiertes Vertiefungsmodul I
4. Semester
Modul 09: Abschlussmodul
Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Module finden Sie in den Modulhandbüchern.
Zugangsvoraussetzungen
Nachweis eines Bachelorabschlusses im Fach Kulturanthropologie/Volksunde oder in einem verwandten Fach (z.B. Europäische Ethnologie, Empirische Kulturwissenschaft, Populäre Kulturen, Historische Anthropologie, Cultural Anthropology, Social Anthropology) oder eines gleichwertigen Studienabschlusses an einer Hochschule in Deutschland oder im Ausland.
Fremdsprachenkenntnisse
Es wird vorausgesetzt, dass die Studierenden über ausreichende aktive und passive englische Sprachkenntnisse verfügen, die zur Lektüre englischsprachiger Fachliteratur und zur Teilnahme an Lehrveranstaltungen in englischer Sprache befähigen; dies umfasst nicht das Anfertigen von schriftlichen Studienleistungen sowie von Prüfungsleistungen in englischer Sprache.
Bei Studienbewerberinnen oder Studienbewerbern, die weder ihre Hochschulzugangsberechtigung an einer deutschsprachigen Einrichtung noch einen Abschluss in einem deutschsprachigen Studiengang erworben haben, ist der Nachweis von Deutschkenntnissen auf dem Niveau der „Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber (DSH)“ erforderlich.
Praktika
Praktika als wichtige Schnittstelle zwischen Universität und Beruf helfen Ihnen sowohl bei Ihrer Berufs- als auch bei Ihrer Studienplanung. Sie lernen mögliche Berufsfelder kennen, wenden im Studium erworbenes Wissen praktisch an und können während des Praktikums feststellen, ob der Arbeitsalltag Ihren beruflichen Vorstellungen und Interessen entspricht. Praktika vermitteln zudem wichtige Zusatzqualifikationen, erste Berufserfahrungen und Kontakte zu potentiellen späteren Arbeitgebern.
Weitere Informationen rund ums Praktikum sowohl im Inland als auch im Ausland erhalten Sie im Portal des Career Service und bei der Studienfachberatung bzw. in den Fragen I Antworten.
Auslandsstudium
Ein Auslandsstudium erfolgt in der Regel in Form eines Auslandssemesters oder eines ganzen Studienjahres. Es kann individuell organisiert werden, d.h. der/die Studierende wählt eine Hochschule im Ausland, die den eigenen Bedürfnissen entspricht, und finanziert den Studienaufenthalt selbst oder über Auslands-BAföG. Darüber hinaus gibt es im Rahmen von Bildungsprogrammen mehr oder minder fest organisierte Auslandsstudienaufenthalte an ausländischen Hochschulen, die in der Regel durch ein Stipendium gefördert werden. Die Konzeption der Module erlaubt nach jedem Semester einen Auslandsaufenthalt. Besonders empfohlen wird dieser allerdings vor bzw. nach Abschluss des Studienprojektes (Modul 04 und 07).
Weiterführende Informationen dazu finden Sie auf unseren Seiten zu Auslandsaufenthalten. Für Informationen zum Erasmus+-Programm der Kulturanthropologie/Volkskunde wenden Sie sich frühzeitig an die entsprechenden Ansprechpartner/innen.
Information | Beratung | Orientierung
Beratung zur Studienwahl, Bewerbung, etc. erhalten Sie bei der Zentralen Studienberatung.
Für fachspezifische Informationen und Beratung zur Studienplanung und Anerkennungen im Fach, wenden Sie sich an die Studienfachberatung.
Die Studienbüros sind organisatorische Einheiten innerhalb der Fachbereiche, die für die studienbezogene Verwaltung in den einzelnen Fächern zuständig sind. Sie sind damit Ihre erste Anlaufstelle bei organisatorischen Fragen zur Stundenplangestaltung (Lehrveranstaltungsmanagement) oder zur Anmeldung für Prüfungen in den Bachelor-/Master-Studiengängen (Prüfungsmanagement).
Informationen aus studentischer Sicht vermitteln die Fachschaften.
Berufsfelder
Über die potenziellen Berufsfelder von Absolvierenden des Faches Kulturanthropologie/Volkskunde gibt es ziemlich genaue Erkenntnisse. Eine im Jahr 1998 veröffentlichte Befragung von 777 Studierenden des Faches ergab die folgenden angestrebten Arbeitsgebiete: Medien (45,9%), Kulturarbeit (43,8%), Museum (34,1%), Kulturmanagement (25,4%), Wissenschaft/Universität (20,5%), Tourismus (14,8%), Denkmalschutz (13,1%), Archiv, Dorfentwicklung, Schule, Wirtschaft (jeweils 10% oder weniger).
Eine im Jahr 2010 erschienene Absolventenstudie für Mainz belegt, dass die beliebtesten Berufsfelder tatsächlich auch die am häufigsten vertretenen sind, und zwar in folgender Reihung in der Spitzengruppe: Medien, Museum, Bildungsinstitutionen, Marketing. Insgesamt kommt die Verfasserin besagter Studie zu dem Ergebnis, dass die Ausbildung in diesem geisteswissenschaftlichen Fach eine Vielzahl von Chancen eröffnet, die vielen Absolvierenden in der Vergangenheit einen guten Karrierestart ermöglicht haben.
Datenbank mit aktuellen Informationen zu Tätigkeitsfeldern: www.berufenet.arbeitsagentur.de