Module, Leistungspunkte, ECTS, Lernergebnisse

Bachelor- und Masterstudiengänge sind unter anderem durch eine modularisierte Studienstruktur, die Vergabe von Leistungspunkten nach dem European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) und die Orientierung an Lernergebnissen gekennzeichnet. Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?

Module

In Bachelor- und Masterstudiengängen werden mehrere Lehrveranstaltungen zu Modulen zusammengefasst. Module bezeichnen thematisch und zeitlich aufeinander abgestimmte und in sich geschlossene Lerneinheiten, die in der Regel mit einer Modulprüfung abgeschlossen werden. Die Noten der Modulprüfungen gehen in der Regel in die Abschlussnote des Studiengangs ein.

Leistungspunkte (LP)

Für jedes erfolgreich abgeschlossene Modul wird eine bestimmte Anzahl von Leistungspunkten (auch Kreditpunkte oder Credits genannt) vergeben. Das Leistungspunktesystem ist ein formales System zur Beschreibung des quantitativen Studienaufwands auf der Grundlage der studentischen Arbeitsbelastung. Dabei richtet sich die Vergabe der Punkte nach den Regeln des European Credit Transfer and Accumulation Systems (ECTS). Die Anzahl der zu erwerbenden Leistungspunkte pro Modul spiegelt den durchschnittlichen studentischen Arbeitsaufwand wieder; dabei entspricht 1 Leistungspunkt ungefähr 30 Stunden studentischer Arbeitszeit. Zum Zeitaufwand zählen dabei sowohl die Teilnahme an den Lehrveranstaltungen des Moduls als auch die Zeit, die zur Vor- und Nachbereitung des Lehrstoffs (Selbststudium) notwendig ist. Für einen dreijährigen Bachelor-Studiengang sind an der JGU in der Regel 180 Leistungspunkte vorgesehen, für einen zweijährigen Masterstudiengang 120. Wie viele Leistungspunkte den einzelnen Modulen zugeordnet sind, ist in der jeweiligen Prüfungsordnung festgelegt. Die Studierenden erhalten die Leistungspunkte, wenn die Module erfolgreich absolviert (also bestanden) wurden, unabhängig von der Benotung der Leistung. Diese Punkte spiegeln somit nur die Quantität der erbrachten Leistungen wieder; zur qualitativen Bewertung werden Noten vergeben.

European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS)

Das European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) dient zum einen dazu, den Transfer von Studien- und Prüfungsleistungen innerhalb Europas aber auch innerhalb Deutschlands zu erleichtern und so die Mobilität der Studierenden zu erhöhen. Durch die Ausweisung von Leistungspunkten (LP) wird klar dokumentiert, wie viel Arbeitszeit die Studierenden in der Regel für das Erreichen bestimmter Lernergebnisse (Learning Outcomes), die einem Modul zugeschrieben sind, aufwenden müssen. Außerdem beinhaltet ECTS ein Konzept für die Umrechnung von Noten aus unterschiedlichen internationalen Notensystemen. Dadurch sollen Leistungen, die an einer Hochschule erbracht wurden, leichter an einer anderen Hochschule anerkannt werden können.

Zum anderen wird ECTS in modularisierten Studiengängen (Bachelor, Master) zur Akkumulation (Ansammeln) von Leistungspunkten (LP) genutzt. Die Hochschulen legen dabei innerhalb bundesweit geltender Rahmenvorgaben fest, wie viele Leistungspunkte erworben werden müssen, um einen bestimmten akademischen Grad zu erreichen. An der JGU benötigt man in der Regel 180 LP für den Bachelor und 120 LP für den Master.

Lernergebnisse (Learning Outcomes)

Lernergebnisse treffen Aussagen darüber, was Studierende wissen, verstehen und in der Lage sind zu tun, nachdem sie einen Lernprozess im Rahmen eines Moduls abgeschlossen haben. Sie sind für jedes Modul im entsprechenden Modulhandbuch beschrieben, das Sie auf den Internetseiten Ihres Studiengangs finden. Lernergebnisse beinhalten fachliche Kompetenzen (z.B. Wissen über Theorien, Methodenkenntnisse), Methodenkompetenz (vom Fach unabhängig einsetzbare Kenntnisse und Fähigkeiten, die zur Lösung eines Problems eingesetzt werden können), soziale Kompetenzen (u.a. Kommunikationsfähigkeit und –bereitschaft) und Selbstkompetenz (z.B. die Bereitschaft, eigenständig und verantwortlich zu handeln). Lernergebnisse sind auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt; so ist die Beurteilung eines Sachverhalts ein deutlich anspruchsvolleres Lernergebnis als die bloße Beschreibung.